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Anti-Elektra

Totemismus und Schizogamie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Samsonow, Elisabeth von
Verfasser*innenangabe: Elisabeth von Samsonow
Jahr: 2007
Verlag: Zürich ; Berlin, Diaphanes
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Während der Ödipus-Komplex schon vor Zeiten durch Deleuze/Guattari zerlegt und widerlegt worden ist, fehlte bis heute ein vergleichbares Unternehmen in Hinblick auf den Elektra-Komplex. Elisabeth von Samsonow unternimmt in dieser Schrift den Versuch, die »präödipale« Welt des Mädchens (welche Freud stets rätselhaft geblieben war) in der Fülle ihrer Implikationen zu erfassen – das heißt, ein kulturelles Paradigma wieder aufzurollen, welches mit Hilfe der Figur der Elektra von den griechischen Dramatikern umkodiert und ver- oder entstellt worden war. Das Problem der Elektra verwandelt sich auf dem Hintergrund der kulturellen, soziologischen, politischen, symbolischen und ästhetischen Prinzipien der vor-athenischen Welt vollständig, was einen revolutionär neuen Zugang zu einer anderen Geschichte des Mädchens, zum Thema der sozialen Bindung und des Geschlechterverhältnisses, zur Kunst und ihrer Medien öffnet. Aus der Einebnung des Elektrakomplexes ergibt sich dann die Grundlage für das Verständnis der Zusammengehörigkeit einer Reihe von bisher zusammenhangslos gebliebenen Phänomenen, wie etwa die Verbindung zwischen der Politik der Unsterblichkeit, der Universalisierung der Medien und der plastischen Industrie."Mit dieser Arbeit setzt sich die Autorin (seit 1999 für Philosophische und Historische Anthropologie an der Akademie der bildenden Künste Wien tätig) mit dem Ödipus Komplex und dessen möglichen Gegenpol auseinander, der Anti-Elektra. Sie steigt ohne Umschweife ins Thema und baut ein differenziertes fein ziseliertes Denk-System auf. Sie fordert konsequent das Einlassen, andernfalls verlieren die LeserInnen die Zusammenhänge. Sie kommt gegen Ende auch auf das Labyrinth zu sprechen, das sie bedauerlicher Weise mit dem Irrgarten gleichsetzt und sich so zu Ungenauigkeiten verleiten lässt. Sie würdigt die Zugehörigkeit des Labyrinths zum "präödopalen Horizont" und meint, beim Labyrinth muss es sich um einen Bau handeln. Das Labyrinth ist für sie ein Ort der Bewegung, die nicht an ihr Ende kommt, weil sie mit dem "container" identisch wird. Es repräsentiert nicht mehr die gebärende sondern die verschlingenden Mutter. Ihrer Meinung nach bilden "Minotaurus und Ariadne zusammen das totemistische Binom, welches die weibliche Identifikation ermöglicht. ...... Neben der technischen Überschreibung kultureller Strukturen interessiert uns am Labyrinth die Verschränkung von Kulturen als Gedächtnisproblem, d.h. der Ablösungsprozess eines älteren durch ein jüngeres Regime, welchem innerhalb der personalen Gedächtnisarchitektur der Übergang vom Präödipalen zum Ödipalen bei Freud entspricht.. Unter die athenischen Agoren abzusteigen heißt, ins Labyrinth hinunter zu gehen, in die Unterwelt als Vor-Welt körperlich-räumlicher Befindlichkeit, die zugedeckt bleibt." Interessant ihre Zusammenhangsetzung zwischen dem Blinde Kuh-Spiel und Minotaurus." http://www.das-labyrinth.at/ilse/BUCH_RENZENSION.HTM"Wiewohl dem Elektra-Komplex ganz im Gegensatz zur ödipalen Verstrickung keine uneingeschränkte Wirkmächtigkeit von Seiten der Psychoanalyse zugestanden wurde, wird er hier mit viel Eleganz gegen den Strich gelesen. Das für das Verstehen der zeitgenössischen Psycho- Ökonomie als unzulänglich erachtete Taumeln um die Drei-Zwistigkeit von Mama-Papa- Kind wird von der verschütteten Seite der passionierten, nicht aber handelnden Tochter her rekonstruiert, nicht exegetisch, aber mit verschiedensten philosophischen, anthropologischen und theoretischen Werkzeugen. Im Anschluss an das Denken von Gerburg Treusch- Dieter werden hier vielfältige Symbolisierungen wieder aufgenommen, die potenziell das Mädchen aus seiner Signifikantenlosigkeit herausführen – etwa die Beziehung zum Fremden, die Beziehung zum Tier und zu produktiven Technologien, zum Gestalt-Geben. So wird ein Fundament für die Identifikation der Figur des Mädchens und die Identität des weiblichen Kindes freigelegt, wird Präödipales als Strukturiertes erahnbar, werden – gleichsam beiläufig – Grundlagen einer neuen Bildtheorie entwickelt. Perspektive ist, sich entlang des Ariadneschen roten Fadens dem Hass auf sowohl Mutter als auch Erde, die sich in unglücklicher Liaison befinden, zu entwinden. Ein um/spannendes Projekt, ein reicher und auch humorvoller Text." Edith Futscher - frauenzimmer.at

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Samsonow, Elisabeth von
Verfasser*innenangabe: Elisabeth von Samsonow
Jahr: 2007
Verlag: Zürich ; Berlin, Diaphanes
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HGF
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ISBN: 978-3-935300-85-8
2. ISBN: 3-935300-85-9
Beschreibung: 1. Aufl., 254 S. : Ill.
Schlagwörter: Elektrakomplex, Leib, Totemismus, Elektra, Psychoanalyse, Elektra-Komplex, Psychoanalytische Therapie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Futscher, Edith
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch