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Sodom und Gomorrha

Hörspiel
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Proust, Marcel; Südwestdeutscher Rundfunk <Baden-Baden>
Verfasser*innenangabe: Marcel Proust. Aus dem Französ. von Bernd-Jürgen Fischer. Regie: Iris Drögekamp. Sprecher: Corinna Kirchhoff ; Gabriele Heinz ; Stangenberg, Lilith ... Prod. SWR ...
Jahr: 2018
Verlag: München, Der Hörverl.
Reihe: edel : Kultur
Mediengruppe: Compact Disc
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: CD.DD.DH DR Prou / College 1h - Hörbuch & Film Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Marcel Prousts Erzählwerk "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" erzählt vordergründig über die französische Belle Epoque um 1900. Er ist kein Chronist seiner Zeit wie Balzac oder Zola. Das historische "Setting" dient ihm dazu, moderne Fragestellungen literarisch zu umkreisen, die auch heute noch aktuell sind: die Subjektivität der Erinnerung, die Unendlichkeit der Selbstreflexion über die eigene Existenz, der Zerfall der angeblich einen Identität in viele widersprüchliche "Ichs", die Abhängigkeit vom sexuellen Begehren und Geschlechter-Disponiertheit wie deren Widerhall im privaten wie gesellschaftlichen Maskenspiel. Proust könnte auch als Servicedienstleister verstanden werden, zu Fragen bei Eifersucht, Trennungsschmerz, Geschlechtervorlieben, die Vorteile vom Leben in Metropolen oder auf dem Lande, Karriereplanung, Angst vor Endlichkeit und Tod. Der vierte Roman aus Prousts "À la recherche du temps perdu" trägt den Titel "Sodom und Gomorrha". Er spielt zwischen ca. 1890 und 1912 in Paris und im fiktiven mondänen Badeort Balbec in der Normandie. Hier entdeckt der Erzähler Marcel die Welten von Sodom als der der männlichen und Gomorrha als der der weiblichen Homosexualität ¿ oder Inversion, wie Proust es nennt. Er ist dabei ein gnadenloser Erzähler und seziert die Personen seines Romans, zu denen auch der Ich-Erzähler Marcel gehört, auf tragikomische Weise.
Der Roman gilt aber nicht nur als Meisterwerk der Moderne, weil Proust hier das Thema gleichgeschlechtliche Sexualität ins Zentrum rückt. Das gab es in der französischen Literatur, die einen Diderot und de Sade kennt, schon früher. Hier wird vielmehr das klassische Erzählen einer Handlung aufgekündigt zugunsten eines radikalen Schreibansatzes. Proust kennt keine absoluten Wahrheiten mehr, die linear dargestellt werden. Er setzt dafür die dezentral um sich kreisende Subjektivität und Widersprüchlichkeit des Erinnerten als autonome ästhetische Wahrheiten.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Proust, Marcel; Südwestdeutscher Rundfunk <Baden-Baden>
Verfasser*innenangabe: Marcel Proust. Aus dem Französ. von Bernd-Jürgen Fischer. Regie: Iris Drögekamp. Sprecher: Corinna Kirchhoff ; Gabriele Heinz ; Stangenberg, Lilith ... Prod. SWR ...
Jahr: 2018
Verlag: München, Der Hörverl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik CD.DD.DH, DR
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ISBN: 9783844522020
2. ISBN: 3-8445-2202-6
Beschreibung: 5 CDs (ca. 318 Min.) : stereo + 1 Booklet
Reihe: edel : Kultur
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Fischer, Bernd-Jürgen; Drögekamp, Iris; Kirchhoff, Corinna; Heinz, Gabriele; Stangenberg, Lilith
Originaltitel: Sodome et Gomorrhe <dt.>
Fußnote: Hörspielbearb.: Manfred Hess ; Hermann Kretzschmar. Dramaturgie: Manfred Hess. Komp.: Hermann Kretzschmar. Musik: Ensemble Modern. Dirigent: Pablo Druker. Musiker: Eva Böcker ; Ivan Gomez Cervantes ; Matthias Lachenmayr ...
Mediengruppe: Compact Disc