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Polis und Staat

Grundlinien der politischen Philosophie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bubner, Rüdiger
Verfasser*innenangabe: Rüdiger Bubner
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Bubner stellt eingangs die in der Tendenz ubiquitäre Ausdehnung politischer Zuständigkeiten auch in zuvor gänzlich unpolitische Bereiche und, damit einhergehend, die immer wichtigere Rolle 'vielgewandter und reaktionsschneller Intellektualität' (9) seitens der Politologen fest - denen allerdings keine angemessene Definition des Politischen selbst zugrunde liege. Bubner will kritisch an die Legitimation der 'Politologie' (9) als eigenständige Disziplin rühren und die versteckten Selbstverständlichkeiten des Faches bloßlegen und korrigieren. Die progressive Spezialisierung führe die überwiegende Mehrheit der Zunft in die individuelle Selbsteinkapselung. Umgekehrt drohe die synthetische Arbeit der wenigen, die das Fach noch insgesamt 'zusammenzuhalten' versuchen, sich in 'äußerster Abstraktion' und der 'Leere der Repetition' zu verlieren (19). Daher gerät der Gang Bubners zurück zu den Wurzeln des Politischen in der griechischen Antike und zum Wiederanknüpfen daran in der Moderne zur impliziten Forderung nach dem Mut, 'das etablierte Fach gleichsam auf den Kopf zu stellen' (20). Insbesondere distanziert er sich von der These sozialwissenschaftlicher Werturteilsfreiheit und entwirft stattdessen - gegen die wirklichkeitsverengende Perspektive der Einzelwissenschaft und ein empirisches Wissenschaftsverständnis a la Easton gerichtet - einen gleichsam von oben auf sie schauenden philosophischen Blick gegenüber der Politik, den er mit Aristoteles als Wirklichkeitswissenschaft versteht, und der auch das Normative nicht scheut. So sieht Bubner etwa mit dem 11. September 2001 Huntington bestätigt und umgekehrt jeglichen Widerspruch zum clash of civilizations hinfällig werden. In Konsequenz wird nicht zuletzt einem wieder notwendig gewordenen Eurozentrismus das Wort geredet. Insgesamt geht es Bubner 'durchaus nicht um Ideengeschichte, also um museale Ornamentierung einer Forschung, die sich nur im Aktuellen erfolgreich engagieren kann. Das (...) Vakuum eines substantiell gefaßten Politikbegriffs bei gleichzeitiger Überschwemmung der Landschaft mit wohlfeiler Politisierungsrhetorik hat den Anstoß gegeben, das Nachdenken erneut und in der Grundsatzdimension zu beginnen. Die hier vorgelegte Skizze versteht sich historisch und systematisch, ohne dazwischen einen Graben zu erkennen.' (18) Inhaltsverzeichnis: I.: Die Polis als Lebensform; Archaisches Präludium; Aufklärung und Tyrannis; Wo jeder das Seinige tut, muß der Philosophenkönig engagiert werden; Die Selbstherrschaft der Freien und Gleichen; Politische Partizipation mittels des Logos; Die Privatisierung des Aristotelismus. II.: Der Staat als Einrichtung; Machttechnischer Auftakt bei Machiavelli; Souveränitätsbestimmung im Übergang vom Fürsten zum Volk; Der Mythos des Leviathan und seine Gegner; Montesquieus Historismus vor dem Geschichtsdenken; Hegels Staatsbegriff; Liberalismus und Institutionen. Epilog: Supranationales Europa?

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bubner, Rüdiger
Verfasser*innenangabe: Rüdiger Bubner
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.P
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ISBN: 3-518-29187-4
Beschreibung: 1. Aufl., 195 S.
Schlagwörter: Politische Philosophie, Staatsphilosophie
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Mediengruppe: Buch