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Vorbestellen	Zweigstelle: Bücherei der Raritäten	Standorte: KB.L Geh	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Die Fassadenmalerei ist durch die Jahrhunderte ein Markenzeichen alpenländischer Bau- und Wohnkultur: Von der Gotik bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhren Bauern-, Bürger- und Wirtshäuser neben Bürgern und Schlössern - vor allem in Bayern, in Westösterreich und im Schweizer Engadin - reiche Verziehrung durch Darstellungen aller Art: Sie reichten von einfachen Ornamenten bis hin zu farbenprächtigen, ganze Hausfassaden überwuchernden Bildwerken figuraler Natur. Mit dem Aufkommen der Hausbemalung wurden, meist über der Haustür, auch Denk- und Sinnsprüche, die sogenannten "Hausinschriften" angebracht. Sie stellten eine Art Sprachrohr gegenüber der Umwelt dar. Neben religiösen Sprüchen und frommen Betrachtungen (die oftmals Geistliches mit Irdischem wunderbar zu verbinden wussten) finden sich Bitten um Schutz vor Unfällen, Worte des Besitzerstolzes über das eigene Haus, scherzhafte Bezugnahmen auf die Berufszugehörigkeit, Willkommensgrüße für freundlich gesinnte Besucher und Polemiken gegen Neider oder Tadler der Bauweise. Alpenländische Fassadenmalereien spiegeln nicht nur Besitzerstolz und Repräsentationsbedürfnis wider, sondern auch die Kunststile der jeweiligen Epoche. (Verlagstext)