Aleida Assmann ist eine der renommiertesten deutschen Kulturwissenschaftlerinnen, die vor allem durch ihre Arbeiten zum kulturellen Gedächtnis internationale Bekanntheit erlangt hat. Im Dickicht der Zeichen versammelt nun ihre wichtigsten Aufsätze zu Fragen der Hermeneutik, der Semiotik und des Lesens, von denen einige, wie etwa ihre Untersuchung zum Verhältnis von Hodegetik, Hermeneutik und Dekonstruktion, bereits einen Klassikerstatus erreicht haben. Der Band bietet auf diesem Weg auch eine konzentrierte Einführung in alle Aspekte von Assmanns Forschung und Werk.
(Verlagstext)
Inhaltsangabe:
Vorwort | 9
1. Einleitung: Der lange Blick und die wilde Semiose | 11
Historischer Rückblick | 11
Wilde Semiose | 18
I. Zeichenstruktur und Zeichentypen
2. Die Welt als Text | 31
Weltverhältnisse | 31
Sechs Zeichentypen | 35
Zeichenkraft | 53
3. Außen und Innen – Die Doppelstruktur des Zeichens | 61
Hermeneutik der Tiefe (Shakespeare und Sokrates) | 66
Hermeneutik der Oberfläche (Goethe und Nietzsche) | 77
Allegorie und Symbol: weltlose und welthafte Innerlichkeit | 89
II. Alte und neue Hieroglyphen
4. Die Wiederkehr der Hieroglyphen | 97
Hieroglyphen als Lautzeichen und Sinnzeichen | 98
Die Wiederentdeckung, Entzifferung und Wirkungsgeschichte der Hieroglyphen | 103
Elemente des Hieroglyphenbegriffs | 110
Die Hieroglyphe als Fremdkörper in der westlichen Mediengeschichte | 115
5. Adam als erster Leser der Welt | 121
Eine vergessene Wissensrevolution | 123
Weisheitslektionen im Paradies | 127
Das Buch der Natur und die Lehre von den Signaturen | 133
Morgenröte und Weisheitsdämmerung | 142
6. Hieroglyphen der Moderne: Hofmannsthais Chandos-Brief | 149
Zum englischen Kontext des Chandos-Briefes | 149
Der Hieroglyphendiskurs im Chandos-Brief | 152
Hieroglyphen der Moderne | 157
Hofmannsthal und Schopenhauer | 163
Reden, Schweigen, Schreiben | 167
7. Die Wiedererfindung der Hieroglyphen im Stummfilm | 171
Montage als hieroglyphische Methode: Sergej Eisenstein | 174
Inkarnierte versus exkarnierte Schrift: Bela Balazs | 175
Die hieroglyphische Methode: Nicholas Lindsay | 179
III. Schriftbildlichkeit
8. Vom Bild zum Buchstaben und zurück zum Bild | 189
Schrift und Bild - Lesbarkeit und Erkennbarkeit | 189
Die Entikonisierung und Reikonisierung der hebräischen Schrift | 190
Die metrische Konstruktion der Schrift in der Renaissance | 195
Die Wiederentdeckung der Hieroglyphen in der Renaissance | 198
Wie Buchstaben heute wieder zu Bildern werden | 202
9. Lesen und Schauen | 209
Intransparenz der Schrift | 211
Lesen als Kippfigur | 214
Ikonizität und Intransparenz: Der Einbruch der Buchstaben in die Lektüre | 219
IV. Wilde Leser
10. Deutungswahn | 235
Deutungswahn, Deutungsabstinenz, Lektürekompetenz | 235
Henry James: The Turn of the Screw | 238
Die Erzählung als eine Allegorie des Lesens | 250
11. Das Kryptogramm des Lebenstextes | 253
Das Leben als Skript und Roman | 253
Das Kryptogramm des Unbewussten (E. M. Forster) | 257
Was nie geschrieben wurde, lesen (R. M. Rilke, H. v. Hofmannsthal) | 261
Kryptogramm und Monogramm (S. Kracauer) | 264
Alzheimer: Das Ende aller Zeichen (E. Jelinek) | 267
12. Leser der Großstadt Sinn- und Spurensuche im zeitgenössischen New York | 273
Flaneure und Flaneurinnen | 273
Paul Auster, City of Glass | 276
Jonathan Safran Foer, Extremely Loud and Incredibly Close | 284
V. Metamorphosen des Lesens
13. Strategien des Lesens | 291
Schreibendes Lesen | 291
Deuten und Dolmetschen | 294
Die Prämisse von der unerschöpflichen Bedeutungsfülle | 296
Von der Unverständlichkeit zur Unlesbarkeit | 299
Vom Interpretieren zum Lesen | 301
14. Im Dickicht der Zeichen Hodegetik — Hermeneutik – Dekonstruktion | 305
Hodegetik | 307
Hermeneutik | 313
Dekonstruktion | 322
Publikationsnachweise früherer Textfassungen | 331
Literaturverzeichnis | 333
Abbildungsverzeichnis | 351
Namenregister | 355