Cover von Die Logik der Psychoanalyse wird in neuem Tab geöffnet

Die Logik der Psychoanalyse

eine erkenntnistheoretische Studie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schülein, Johann August
Verfasser*innenangabe: Johann August Schülein
Jahr: 1999
Verlag: Gießen, Psychosozial-Verl.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HPE Schül / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Die Psychoanalyse erscheint auf den ersten Blick als eine bunte Sammlung unterschiedlicher Variationen eines im Kern unscharfen Paradigmas, dessen Entwicklung eine Fülle von mehr oder weniger umstrittenen Variationen und eigenwilligen Auslegungen hervorgebracht hat. Dabei entsteht einerseits ein heterogenes Theoriefeld – jede Theorie ist eine Theorie für sich –, andererseits wird jedoch auch das Rad immer wieder neu erfunden. Diese Sisyphusarbeit der Theorieentwicklung zwingt zur Reflexion der Logik psychoanalytischer Theorie. / Der Autor versucht nicht eine weitere wissenschaftstheoretische Standortbestimmung, sondern er untersucht die Bedingungen der Möglichkeit von Multiparadigmatismus und Heterogenität sowohl der Theorie als auch der Theorieinterpretationen. Dabei zeigt sich, daß die spezifische Gegenstandslogik (psychodynamische Prozesse als besondere Form autopoietischer Realität) dazu nötigt, statt denotativer Theorien, die ihren Gegenstand in fest verknüpften Kalkülen fassen, konnotative Theorien zu verwenden, die strukturell flexibel und an unterschiedliche Einzelfälle anpassungsfähig sein müssen und daher eine Grammatik und Semantik anbieten, die Interpretationen ermöglichen, aber nicht direkt anbieten. Zugleich ergibt sich aus der spezifischen Gegenstandskomplexität die Möglichkeit unterschiedlicher Zugänge und Formulierungen dieser Zugänge. Schließlich bleiben konnotative Theorien anwendungsgebunden, d. h., was aus ihnen wird, hängt von den Leistungen des erkennenden Subjekts ab. Dies und die Selbstreflexivität der Theorie haben zur Folge, daß sich keine stabile Normalität entwickelt und die Dynamik der Institution mit ihren phasen- und niveauspezifischen Besonderheiten auf die Theorieentwicklung selbst durchschlägt: Wie sich psychoanalytische Theorie entwickelt, hängt von internen Strukturen und Prozessen (also Theoriemoden und -konjunkturen, von Machtverhältnissen und Abhängigkeiten usw.) ab. Der Schlingerkurs und die Eigentümlichkeiten der bisherigen Entwicklung sind also keine peinlichen Pannen, sondern Ausdruck der Risiken dieser Art von Theorie, die nicht definitiv gelöst, sondern nur durch entsprechende Formen der Sozialorganisation angemessen behandelt werden können. / Johann August Schülein ist Professor für Allgemeine Soziologie und Wirtschaftssoziologie an der Wirtschaftsuniversität Wien, außerdem Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft, Wien. Er ist Mitherausgeber der Reihe »Psyche und Gesellschaft «im Psychosozial-Verlag. / / /
 
AUS DEM INHALT: / / Vorbemerkung / / 1 Die Entwicklung von Freuds Wissenschaftstheorie / 1.1 Die Ausgangssituation / 1.2 Erste wissenschaftstheoretische Reflexionen / 1.3 Die U¨bergangskrise / 1.4 Die Konsolidierung der Psychoanalyse / 1.5 Wissenschaftliche Weltanschauung und gesellschaftliche Evolution / 1.6 U¨ber Freuds wissenschaftstheoretische Vorstellungen / / 2 Die Entwicklung der wissenschaftstheoretischen Diskussion / 2.1 Nach Freud / 2.2 Heinz Hartmanns "Grundlagen" / 2.3 Das Konzept von David Rapaport / 2.4 "Controversial Discussions" / 2.4.1 Schwierigkeiten der Darstellung / 2.4.2 Der Aufbruch: Die angelsa¨chsische Diskussion / 2.4.3 Ricœur, Habermas, Lorenzer: Drei europa¨ische Konzepte / 2.5 Weiterentwicklungen / 2.5.1 Die angelsa¨chsische Diskussion / 2.5.2 Die deutschsprachige Diskussion / 2.5.3 Zur Struktur der Entwicklung / / 3 Erkenntnis und Realita¨tsstruktur / 3.1 Von der Wissenschaftstheorie zur Erkenntnistheorie / 3.2 Das Problem der Realita¨tsstruktur / 3.3 Die logische Differenz von Realita¨t und das Spektrum von Realita¨tstypen / 3.4 Selbstreflexive Mechanismen und Selbstreflexion / / 4 Theoriebedarf und Theorieschicksal / 4.1 Theorie / 4.2 Denotative und konnotative Theorie / 4.3 Begru¨ndungsprobleme konnotativer Theorien / 4.4 Zur Funktionsweise konnotativer Theorien / 4.4.1 Der Prozess der Theorie / 4.4.2 Theorie als Produkt / 4.5 Balanceprobleme der Theorie / 4.6 Konnotative Theorie und Selbstreflexion / 4.7 Konnotative Theorie und Institutionalisierung / 4.7.1 Institutionalisierung / 4.7.2 Biografische Institutionalisierung / 4.7.3 Soziale Institutionalisierung / 4.8 Konnotative Theorien und Praxis / 4.9 Prima¨re und sekunda¨re Risiken / / 5 Psychoanalyse als konnotative Theorie / 5.1 Psychoanalyse im Feld von Theorien: Ein kurzer Ru¨ckblick / 5.2 Zum Gegenstand der Psychoanalyse / 5.3 Zur Entwicklung der psychoanalytischen Diskussion / 5.4 Aspekte der Theorie / 5.4.1 Der Kontakt zum Gegenstand / 5.4.2 Theorie: Prozess und Produkt / 5.4.3 Aspekte der Institutionalisierung und Psychoanalytische Theorie / / 6 Und nun? / / Literatur

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schülein, Johann August
Verfasser*innenangabe: Johann August Schülein
Jahr: 1999
Verlag: Gießen, Psychosozial-Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPE
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-932133-85-4
Beschreibung: 419 S.
Schlagwörter: Psychoanalyse, Theorie, Psychoanalytische Therapie, Theorien
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote: Literaturverz. S. 412 - 419
Mediengruppe: Buch