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Frühe Bindungen und Sozialisation

eine Einführung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hopf, Christel
Verfasser*innenangabe: Christel Hopf
Jahr: 2005
Verlag: Weinheim [u.a.], Juventa
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Wenn man verstehen will, wie Kinder in unsere Gesellschaft hineinwachsen, sollte man sich mit ihren sehr frühen sozialen Erfahrungen und Beziehungen befassen. Wegweisend hierfür sind die theoretischen und empirischen Analysen der Bindungsforschung. Anders als es die traditionelle Sozialisationsforschung behauptet, kommen Menschen nicht als "asoziale", bloß egoistische Wesen auf die Welt. Bindungen entwickeln sich aber im Einzelnen unterschiedlich und werden in ihrer Qualität und Stabilität sehr stark dadurch beeinflusst, wie Mütter, Väter oder andere Bezugspersonen mit den heranwachsenden Kindern umgehen.
Erstmalig wird in diesem Buch zusammenfassend dargestellt, wie die frühen Bindungs- und Interaktionserfahrungen die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen beeinflussen. Sie sind wichtig für die Entwicklung der kindlichen Kooperationsbereitschaft, die Verinnerlichung elterlicher Anforderungen und die moralische Entwicklung von Kindern, die Entwicklung der sozialen Kompetenzen von Kindern und die Entwicklung von Aggressivität und Gewaltbereitschaft. Bei der Diskussion von Forschungsbefunden zum Thema Bindung und Sozialisation werden die sozialen und kulturellen Kontexte, in denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, durchgehend berücksichtigt und eine interdisziplinäre Orientierung angestrebt. Berücksichtigt werden Beiträge aus der Soziologie, der Psychologie, der Pädagogik, der Ethnologie und der Kriminologie.
"Insgesamt ist das Buch als sehr gelungener Ansatz zu bewerten, die Bindungsforschung in ihrer spezifischen Relevanz für kindliche Sozialisationsprozesse zu erhellen. Dabei wird ein bislang vernachlässigter Aspekt, die sozialen und kulturellen Kontextfaktoren, in den Vordergrund gestellt. Dies stellt eine wichtige Ergänzung zu bisherigen Publikationen zur Bindungsforschung dar, die ihren Schwerpunkt auf die frühe Mutter-Kind-Bindung legen. Ebenso ist die Konzentration auf das kindliche Sozialverhalten positiv zu bewerten, das einen prognostisch bedeutsamen Entwicklungsbereich repräsentiert." PD Dr. Christiane Papastefanou - socialnet.de
 
AUS DEM INHALT
 
1. Einleitung - Zu den Zielen und zum
2. Sozialisation und Bindung - begrifflicher und theoretischer Rahmen 23
2.1 Zum Begriff der Sozialisation 23
2.2 Menschenbild und Sozialisation:
Frühe Bindungsbereitschaft oder "Tabula rasa"? 27
2.3 Zur Bedeutung früher Bindungen für die Sozialisation
von Säuglingen und Kleinkindern - psychoanalytische und
bindungstheoretische Interpretationen 32
2.3.1 Bindung und "Sozialisierbarkeit" -
am Beispiel elternloser Kinder 32
2.3.2 Interaktionserfahrungen, innere Arbeitsmodelle
von Beziehungen und die Entwicklung
kindlichen Sozialverhaltens -
die theoretischen Annahmen John Bowlbys 36
2.3.3 Trennung, Zurückweisung und die Entwicklung
von Wut und Aggressionen 41
3. Muster früher Bindungen -
ihre Merkmale und ihre sozialen Bedingungen 45
3.1 Bindung, Exploration und Interaktion.
Die Baltimore-Studie 45
3.1.1 Zur Einführung: Mary Ainsworths
theoretische Vorarbeiten 45
3.1.2 Die "Fremde Situation" im Kontext
der Baltimore-Studie 48
3.1.3 Muster sicherer und unsicherer Bindung und
ihre qualitative Beschreibung und Interpretation 51
3.1.4 Mutter-Kind-Interaktion und Bindungssicherheit 58
3.2 Bindungsmuster im kulturellen und sozialen Kontext 66
3.2.1 Bindungsmuster im Kulturvergleich 66
3.2.2 Soziale Schicht und Bindungssicherheit
in der Kind-Mutter-Beziehung 71
3.2.3 Kind-Mutter-Bindung und Tagesbetreuung -
die "NICHD Study of Early Child Care" 75
3.3 Sensitivität in der Mutter-Kind-Interaktion und andere
Faktoren sicherer und unsicherer Bindungen 79
3.4 Frühe Bindungen, Väter und andere Bezugspersonen 84
4. Frühe emotionale Beziehungen zwischen Kindern und
ihren Eltern und Vorformen der Verinnerlichung
von Normen 87
4.1 Vorbemerkung 87
4.2 Zuneigung zu den Eltern und Gewissensentwicklung -
die Konzeption Anna Freuds undDorothy Burlinghams 88
4.3 Mütterliche Gebote und Verbote, frühe Bindungen
und kindliche Folgebereitschaft -
die Arbeiten Mary Ainsworths u.a 93
4.4 Varianten kindlichen Gehorsams und
frühe Gewissensbildung -
die Arbeiten Grazyna Kochanskas u.a 97
4.5 Gefuhlsbindungen und die Verinnerlichung
elterlicher Anforderungen 100
5. Beziehungserfahrungen und Gewissensentwicklung 105
5.1 Gewissensentwicklung, moralisches Handeln -
begriffliche Fragen und alters spezifische Kategorisierungen... 105
5.2 Zu psychoanalytischen Theorien der Gewissensentwicklung... 111
5.3 Gefühlsbindung oder Rollenübernahme? Kohlbergs Annahmen
zu den Voraussetzungen moralischer Entwicklung -
Chancen einer integrierenden Betrachtung 113
6. Frühe Bindungen und die Herausbildung
sozialer Kompetenzen 127
6.1 Begriffliche Fragen und theoretische Vorüberlegungen -
innere Arbeitsmodelle von Beziehungen und soziale
Kompetenzen 127
6.2 Längsschnittstudien zum Zusammenhang zwischen
Bindungsmustern und sozialen Kompetenzen 130
6.2.1 Das Minnesota-Eltern-Kind-Projekt - eine Risiko-
Stichprobe in der Längsschnitt-Betrachtung 131
6.2.1.1 Grundinformationen zur Stächprobe und
zum methodischen Vorgehen 131
6.2.1.2 Bindungsmuster, soziales Verhalten
undEmpathie 134
6.2.1.3 Bindungsmuster und Problemgruppen in der
Minnesota-Längsschnittstudie und in dem
"Oregon Toddler Project" - zur Relevanz
schichtspezifischer Unterschiede 140
6.2.2 Bindungsmuster, soziales Verhalten und aggressive
Tendenzen - die Längsschnittanalysen der
Grossmann-Gruppe 143
6.2.2.1 Die Regensburger Längsschnittstudie -
Informationen zur Stichprobe, zu grundlegenden
Resultaten und zum methodischen Vorgehen 144
6.2.2.2 Ausgewählte Ergebnisse der Erhebungen
in den Kindergärten 148
7. Kindesmisshandlung, soziale Kompetenzen
und Aggressionen 153
7.1 Zur Einführung: Kindliche Bindung und
Kindesmisshandlung 153
7.2 Kindesmisshandlung und Empathie 156
7.3 Kindesmisshandiung und soziales Verstehen 159
7.4 Kindesmisshandlung und Aggressivität 163
7.5 Die sozialen Beziehungen der misshandelten Kinder 166
8. Zwischenbetrachtung: Vorläufige Zusammenfassung
und Überlegungen zur längerfr istigen Bedeutung
früher Bindungs- und Interaktionserfahrungen 169
9. Bindung, Sozialisation und sozialer Kontext:
Am Beispiel der Entwicklung von Gewaltbereitschaft 179
9.1 Gewaltbereitschaft und unterschiedliche Varianten
gewalttätigen Handelns 180
9.2 Gewalttätige Eltern - soziale und psychische Voraussetzungen
von Gewalt in der Eltern-Kind-Beziehung 184
9.2.1 Aspekte der Definition, empirischen Erfassung und
Verbreitung von Kindesmisshandlung und Gewalt
gegenüber Kindern 184
9.2.2 Beziehungs- und Gewalterfahrungen in der Kindheit
und die Gewaltbereitschaft in der Eltemrolle 192
9.2.2.1 Zur These der intergenerationalen
Weitergabe von Gewalterfahrungen 192
9.2.2.2 An der Schwelle zur Misshandlung des
eigenen Kindes - soziale und psychische
Bedingungen von Misshandlung
am Beispiel eines Einzelfalls 196
9.2.3 Bindungen, alternative Bezugspersonen und die
Aufarbeitung von Misshandlungserfahrungen 201
9.3 Exkurs: Männer, Frauen und Gewaltbereitschaft -
zu ausgewählten empirischen Befunden und Kontroversen 208
9.4 Bindungs- und Beziehungs er fahrungen und die
Entwicklung der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen 214
9.4.1 Nature vs. Nurture? Terrie Moffitts Thesen zu
neuropsychologischen Dysfunktionen und Devianz 214
9.4.2 Soziale, kognitive und moralische Bedingungen
von Gewaltbereitschaft - erläutert an
einer Einzelfallanalyse 220
9.4.3 Soziale Ungleichheit, Geschlechterverhältnis und
die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen 229
9.5 Wege in die Gewaltbereitschaft- ein Resümee 238
10. Zusammenfassung: Bindung und Sozialisation in
soziologischer Perspektive 243
Literatur 251

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hopf, Christel
Verfasser*innenangabe: Christel Hopf
Jahr: 2005
Verlag: Weinheim [u.a.], Juventa
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ISBN: 3-7799-1529-4
Beschreibung: 272 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Affektive Bindung, Eltern, Kleinkind, Sozialisation, Bindung <Psychologie>, Elternhaus, Emotionale Bindung, Emotionelle Bindung, Frühe Kindheit, Gefühlsbindung, Kind <0-6 Jahre>, Kind <1-6 Jahre>, Kleinkinder
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 251 - 272
Mediengruppe: Buch