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Deutschland 1923

das Jahr am Abgrund
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ullrich, Volker
Verfasser*innenangabe: Volker Ullrich
Jahr: 2022
Verlag: München, C.H.Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Kein Volk der Welt hat erlebt, was dem deutschen ‚1923‘-Erlebnis entspricht", schrieb Sebastian Haffner im englischen Exil, und Stefan Zweig befand, dass die Geschichte noch "nie eine ähnliche Tollhauszeit in solchen riesigen Proportionen produziert" habe. Volker Ullrich erzählt auf breiter Quellenbasis die Geschichte dieses Jahrs am Abgrund, das in manchem auf fatale Weise an die heutige Gegenwart erinnert. Nach der vielgerühmten Hitler-Biografie und dem Bestseller "Acht Tage im Mai" legt der renommierte Journalist und Historiker nun das Panorama einer aus den Fugen geratenen Zeit vor, die Chronik eines in jeder Hinsicht extremen Jahres.
1923 erlebt Deutschland einen Sturz ins Bodenlose. Französische und belgische Truppen marschieren ins Ruhrgebiet ein. Die Hyperinflation erreicht ihren bizarren Höhepunkt und stürzt breite Bevölkerungsschichten ins Elend. Während die Vergnügungsindustrie boomt, herrscht politisch der Ausnahmezustand. Separatistische Bewegungen bedrohen den Bestand des Reiches, rechte und linke Extremisten setzen zum Sturm auf die Republik an, und in München bereitet ein Mann einen Putschversuch vor, dessen Name sich der Welt noch einprägen wird: Adolf Hitler. (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
Vorwort............................................................................................... 9
I.
Ruhrbesetzung und Ruhrkampf........................................................ 15
Die Vorgeschichte: der Streit um die Reparationen -Joseph Wirths «Erfüllungspolitik» - Raymond Poincares Suche nach «produktiven Pfändern» - Die Bildung der Regierung unter Wilhelm Cuno - Einmarsch
französischer und belgischer Truppen ins Ruhrgebiet - Reaktionen in
Deutschland: Öffentlichkeit, Regierung, Unternehmer, Gewerkschaften
und Parteien - Passiver Widerstand - Gegenmaßnahmen der
Besatzungsmächte - Gewaltsame Zusammenstöße: Der «Essener Blutsamstag» - Sabotageakte: Leo Albert Schlageter - Drängen aufVerhandlungen — Neue deutsche Vorschläge zur Reparationsfrage — Verschärfung
der ökonomischen und sozialen Krise im Sommer 1923 - Das Ende der
Regierung Cuno
II.
Von der Inflation zur Hyperinflation.................................................. 71
Ursachen der Inflation - Phasen der Geldentwertung - Der Schock des
Rathenau-Mords: Beginn der Hyperinflation — Die Wirkung des passiven Widerstands: der Todesstoß für die deutsche Währung - Verlierer
und Gewinner der Inflation - Hugo Stinnes - Schlaraffenland für Ausländer - Folgen für die Sozialmoral: Entwertung aller Werte - Die «Inflationsheiligen» - Herausbildung einer Inflationsmentalität - Börsenfieber -Jagd nach Auslandsdevisen - Der Typus des «Schiebers» - Babylon Berlin - Tanzwut - Vergnügungsgier — Flucht in die Sachwerte —
Alltag unter den Bedingungen der Hyperinflation - Kriminalität und
Selbsthilfe
III.
Versuche einer Krisenlösung: die Große Koalition unter Stresemann 105
Gustav Stresemann - Die erste Regierung der Großen Koalition - Das
Echo in Politik und Öffentlichkeit — Abbruch des passiven Widerstands - Bayerns Auflehnung gegen Berlin - Verhängung des Ausnahmezustands über das Reich - Unternehmeroffensive zur Abschaffung
des Achtstundentags - Fronde gegen Stresemann in der DVP — Versuche zur Sprengung der Großen Koalition - Rücktritt der Regierung
und Wiederbetrauung Stresemanns mit der Regierungsbildung — Kompromiss in der Arbeitszeitfrage - Die zweite Regierung der Großen
Koalition - Kampf um das Ermächtigungsgesetz - Beschleunigung der
Hyperinflation — Einleitung der Währungsreform: die Gründung der
«Rentenbank» - Silberstreifen am Horizont auch in der Außenpolitik
IV.
Deutscher Oktober............................................................................... 139
Moskauer Pläne für eine Revolutionierung Deutschlands - Sprungbrett
Sachsen: die Linksregierung unter dem SPD-Ministerpräsidenten Erich
Zeigner - Konflikt mit Reichswehr und Reichsregierung - Eintritt der
Kommunisten in die Regierungen in Sachsen und Thüringen - Vorbereitungen für ein militärisches Eingreifen - Absage des «deutschen
Oktobers»: die Konferenz in Chemnitz - Der Hamburger Aufstand -
«Reichsexekution» gegen Sachsen bei gleichzeitiger Nachsicht gegenüber
dem abtrünnigen Bayern - Absetzung der Regierung Zeigner - Einmarsch der Reichswehr auch in Thüringen - Rückwirkungen aufReichsebene: das Ausscheiden der SPD aus der Großen Koalition - Das
Rumpfkabinett Stresemann
V.
Der Ruf nach der Diktatur................................................................... 171
Stinnes’ Szenario für eine diktatorische Krisenlösung - Autoritäre Sehnsüchte seit 1918 - Werben um den Chef der Heeresleitung, Hans von
Seeckt - Pläne für die Einsetzung eines Direktoriums - Bayern als Zentrum rechter Umsturzpläne — Vom «Trommler» zum «Führer»: Hitlers
Anziehungskraft - Beginnender Führerkult - Antisemitische Hetze und
Gewalt in München - Putschgerüchte — Hitlers Reise in die Schweiz -
Der «Deutsche Tag» in Nürnberg: Schulterschluss zwischen Hitler und
Ludendorff - Rivalität zwischen dem Triumvirat Kahr, Lossow, Seißer
und den putschbereiten Kräften der NSDAP - Seeckts Intrige gegen
Stresemann - Hitlers Entschluss zum Losschlagen - Der Putsch im Bürgerbräukeller - Das Scheitern des Putsches - Reaktionen in Berlin:
Übertragung der vollziehenden Gewalt auf Seeckt — Bilanz: die Umsturzgefahr von rechts vorerst gebannt
VI.
«Los von Berlin»: Separatistische Bewegungen im Rheinland und
in der Pfalz.........................................................................................
Separatistische Strömungen im Rheinland nach 1918: Motive und treibende Kräfte - Hans Adam Dorrens frühe Rheinstaatsbestrebungen -
Wiederaufleben des Separatismus im Krisenjahr 1923 - Die «Vereinigte
Rheinische Bewegung» — Der Düsseldorfer «Blutsonntag» — Ausrufung
der «Rheinischen Republik» und ihr Scheitern - Separatismus in der
linksrheinischen Pfalz nach 1918 - «Los von Bayern»: Johannes Hoffmanns missglückte «Pfalzaktion» — Auf verlorenem Posten: die Regierung der «Autonomen Pfalz» unter Josef Heinz-Orbis - Konrad
Adenauers Projekt einer «Westdeutschen Republik» im Rahmen des
Reichsverbandes - Das Treffen in Hagen: Zusammenstoß Adenauers
mit Stresemann - Die zwielichtige Haltung der französischen Regierung
zu den separatistischen Bestrebungen
VII.
Auf dem Weg zur Stabilisierung: Von Stresemann zu Marx • • •
Höhepunkt der Hyperinflation - Pogrom im Berliner ScheunenviertelDas «Wunder» der Rentenmark - Das MICUM-Abkommen - Der
Sturz Stresemanns - Bilanz seiner Kanzlerschaft — Die Rückkehr von
Kronprinz Wilhelm nach Deutschland — Droht eine Diktatur Seeckts? —
Die mühsame Suche nach einem Nachfolger Stresemanns: das Kandidatenkarussell - Wilhelm Marx und sein Minderheitskabinett - Das
zweite Ermächtigungsgesetz - Maßnahmen zur Stabilisierung von Wirtschaft und Finanzen - Das Ende von Adenauers Weststaatsplänen -
Kommentare zum Jahresende 1923
217
243
VIII.
Kultur im Schatten der Krise..............................................................
Der kulturelle Aufbruch in der Nachkriegszeit - Aufschwung des Kinos — «Das Cabinet des Dr. Caligari», «Dr. Mabuse, der Spieler», «Nosferatu» - Stars des Stummfilms: Asta Nielsen, Henny Porten, Emil Jannings - Historienschinken: «Fridericus Rex» - Das Gegenprogramm:
die Filme Charlie Chaplins - Theater in den frühen zwanziger Jahren -
Regisseure: Max Reinhardt, Leopold Jessner, Erwin Piscator - Kritiker:
die Antipoden Alfred Kerr und Herbert lhering - Eine Entdeckung: die
Schauspielerin Elisabeth Bergner - Expressionistische Dramatiker:
Georg Kaiser und Ernst Toller - Magnet Berlin: Bertolt Brecht, Joseph
Roth, Franz Kafka - Russische Emigration in Berlin - Dada, George
Grosz und der Malik Verlag - Walter Gropius und das Bauhaus in Weimar - Das neue Massenmedium des Rundfunks
IX.
Ausblick...............................................................................................
Weltpolitischer Szenenwechsel 1923/24 - Beilegung des Konflikts Bayern-Reich - Aufhebung des militärischen Ausnahmezustands - HitlerProzess in München - Auslaufen des Ermächtigungsgesetzes — Sezessionsbewegung in der DVP -Tod von Hugo Stinnes - Der Dawes-Plan
zur Lösung der Reparationsfrage - Reichstagswahlen - Eintritt der
DNVP in die Regierung? - Das zweite Kabinett Marx - Die Londoner
Konferenz: Vereinbarung über die Räumung der besetzten Gebiete -
Der Kampf um die Annahme der Dawes-Gesetze - Das Ende der Nachkriegszeit - Die «Goldenen Zwanziger» - Trügerische Stabilität - Kabinettskrisen und Regierungswechsel - Wahl Paul von Hindenburgs zum
Reichspräsidenten -Auf dem Weg zum Präsidialregime - Nachwirkung
des Inflationstraumas - Von 1923 zu 1933?
Anhang ...............................................................................................
Dank - Anmerkungen - Quellen und Literatur - Bildnachweis -
Personenregister

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ullrich, Volker
Verfasser*innenangabe: Volker Ullrich
Jahr: 2022
Verlag: München, C.H.Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.DZF
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ISBN: 978-3-406-79103-1
2. ISBN: 3-406-79103-4
Beschreibung: 441 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Deutschland, Geschichte 1923, BRD <1990->, Deutsche Länder, Deutsches Reich, Deutschland <Bundesrepublik, 1990->, Deutschland <Gebiet unter Alliierter Besatzung>, Heiliges römisches Reich deutscher Nation, Römisch-Deutsches Reich, Sacrum Romanum Imperium
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite [419]-431
Mediengruppe: Buch