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Muslime in Europa

Religion und Identitätspolitiken unter veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tiesler, Nina Clara
Verfasser*innenangabe: Nina Clara Tiesler
Jahr: 2006
Verlag: Münster [u.a.], Lit
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Religionen sind sozialen Wandlungsprozessen unterworfen. Erst Jahrzehnte nach der Ankunft der ersten Einwanderer wurden Muslime in Europa als sozialpolitisch relevante Größe wahrgenommen. Seit die Rede von einer "europäischen Identität" Hochkonjunktur hat, werden auch muslimische Interessenvertreter zu Identitätspolitikern vom Typus Tariq Ramadan. Islamisch-europäische Konzepte lassen sich als Antwort auf dominante Diskurse und neue Erfahrungen lesen. Die Europäisierung des Islam und die Islamisierung von Europäern muslimischen Hintergrunds läßt sich nur aus dem europäischen Kontext verstehen, in dem es nach dem Ende des Kalten Kriegs zu einer Fixierung auf Tradition und religiöse Zuschreibungen kam. " In der akademischen Literatur, zumindest in der sozialwissenschaftlichen, werden muslimische Minderheiten in Europa zunehmend als "Diasporas" und/oder als Gemeinden und Gruppierungen "transnationalen" Charakters beschrieben. Dabei handelt es sich um Konzepte, die in traditionellen islamtheologischen und -rechtlichen Debatten nicht vorkommen und deren Gebrauch im Zusammenhang mit dem Islam auch heute von den meisten islamischen Autoritäten als unpassend abgelehnt wird. Anhand einer Diskursanalyse auf dem weiten Feld "Muslime in Europa" versucht dieser Beitrag zu zeigen, dass die Schlüsselrolle in der Bewerbung "muslimischer Identität", sowie "transnationaler" oder "diasporischer Bewusstseinsformen" tatsächlich bei den (zumeist nicht-muslimischen) Forschern und muslimischen, gebildeten Mittelschichten liegt. Wenn Identitätskonstrukte beworben oder Diaspora und Transnationalität zu Selbstbezeichnungen werden, dann durch die Proklamation und Verbreitung eines solchen Selbstverständnisses durch muslimische Protagonisten, die selbst den europäischen Akademien angehören. Im Zentrum der Analyse stehen die Arbeiten zweier muslimischer Intellektueller, Tariq Ramadan und Salman Bobby Sayyid, die in Europa aufgewachsen sind und an geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten promovierten, lehren und forschen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tiesler, Nina Clara
Verfasser*innenangabe: Nina Clara Tiesler
Jahr: 2006
Verlag: Münster [u.a.], Lit
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PR.I
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ISBN: 3-8258-9490-8
Beschreibung: 237 S.
Schlagwörter: Assimilation <Soziologie>, Diskursanalyse, Europa, Identität, Muslim, Soziale Integration, Geschichte 1989-2003, Islam, Abendland, Gesellschaftliche Integration, Okzident, Soziale Eingliederung
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Fußnote: Zugl.: Hannover, Univ., Diss., 2004 u.d.T.:Tiesler, Nina Clara: Heimat und Fremdheit seit 1989
Mediengruppe: Buch