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Ist die Psychoanalyse nur eine Therapie oder ist sie ein wissenschaftliches Verfahren mit dem Nebeneffekt einer therapeutischen Wirkung? In "Was wollen die Psychoanalytiker?" gehen die Autoren der Frage nach, welche Überlegungen sich Psychoanalytiker diesseits und jenseits des Atlantiks über die Ziele einer analytischen Behandlung gemacht haben: Am Anfang stand Freuds Forderung der Bewußtmachung des Unbewußten und sein Diktum "Wo Es war, soll Ich werden", auf das die starke Beachtung des Über-Ichs in den zwanziger Jahren und Hartmanns Verweis auf die Anpassungsfunktionen des Ichs folgten. Der Einfluß der Schule Melanie Kleins, das Klima des Pragmatismus in den fünfziger Jahren, die Ausweitung der Indikation über die Neurose hinaus und Kohuts Überlegungen zur Reorganisation des Selbst bestimmten die Debatten bis in die achtziger Jahre. Die zeitgenössische Psychoanalyse befreit sich zunehmend aus den Zwängen der Schulrichtungen und sucht integrative Lösungen. Vor diesem Hintergrund entwickeln Joseph Sandler und Anna Ursula Dreher einen konzeptuellen Rahmen über psychoanalytische Zielvorstellungen. Dieses Buch bietet quasi nebenbei eine konzise Geschichte der Psychoanalyse, die für einen breiten Leserkreis interessant ist, und bringt wichtige Anhaltspunkte für jeden Analytiker, der seine eigene analytische Praxis reflektiert; es liefert zugleich Argumente für die aktuelle Debatte um Therapieerfolg in der analytischen Psychotherapieforschung.

 

"Ich kenne keine vergleichbar klare und jargonfreie Beschreibung des Denkens der bedeutendsten psychoanalytischen Neuerer und dessen, was sie zu unserem Unternehmen [der Psychoanalyse] beigetragen haben." Arnold M. Cooper

 

Joseph Sandler (* 10. Januar 1927 in Kapstadt; † 6. Oktober 1998 in London) war ein englischer Psychoanalytiker, Arzt und Inhaber des Freud Memorial Chair am University College London, Lehranalytiker der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft und von 1989 bis 1993 Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.