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Die Wundertäter

Netzwerke der deutschen Wirtschaft 1942-1966
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Grunenberg, Nina
Verfasser*innenangabe: Nina Grunenberg
Jahr: 2006
Verlag: Berlin, Siedler
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

 
Verlagstext:
Während die meisten Deutschen nach 1945 damit beschäftigt waren, die Folgen des Krieges zu bewältigen, kümmerte sich eine kleine Gruppe von einflussreichen Männern um den wirtschaftlichen Wiederaufbau – und um den Fortgang ihrer eigenen Karrieren. Die bekannte Journalistin Nina Grunenberg erzählt die Geschichte dieser „Wundertäter“, ihren Aufstieg im Nationalsozialismus und ihre prägende Wirkung auf die Bundesrepublik. „Arbeiten, anpacken, aufbauen“ – dieses Wort Josef Neckermanns war die Parole jener Männer, die Westdeutschlands Wirtschaft auf den Trümmern des „Dritten Reichs“ wieder aufrichteten. Nina Grunenberg hat erstmals ihre Geschichte aufgeschrieben. Die wirtschaftspolitischen Anfänge der Bundesrepublik erscheinen so in einem neuen Licht. Die „Wundertäter“ – das waren selbstbewusste, kantige Gestalten, von den Erfahrungen des Krieges geprägt, zum Erfolg entschlossen. Die Tatsache, dass sie allesamt „Männer mit Vergangenheit“ waren, machte sie nach 1945 für den Wiederaufbau so wertvoll – und anfechtbar zugleich. Es war eben nicht das erste Mal, dass sie Karriere machten. Noch im Kaiserreich zur Welt gekommen hatten sie an der „Heimatfront“ für Hitlers Endsieg gekämpft. Nun arbeiteten sie am Wirtschaftswunder. Die Zahl der wirklich Einflussreichen war immer klein. Man blieb unter sich und pflegte die altbewährten Beziehungen. Von A wie Abs bis Z wie Zangen – das Lebenswerk der „Wundertäter“ erfährt heute eine späte, unvermutete und unreflektierte Renaissance und wird von Politikern aller Couleur als vorbildlich gerühmt. Höchste Zeit also, sich der Hintergründe und tatsächlichen Gestalter des sogenannten Wirtschaftswunders zu erinnern, ohne die der wirtschaftliche Aufstieg nun einmal nicht zu haben war.
Stimmen zum Buch:
"Tausende von Unternehmern schulterten nach dem Kriegsende 1945 den rasanten Wiederaufbau Deutschlands. Schon zu Lebzeiten mussten sich viele von ihnen der Frage stellen, was sie eigentlich im Krieg gemacht haben. Die ehemalige Chefreporterin der "Zeit" hat das Netzwerk der deutschen Wirtschaft in den Kriegs- und Nachkriegsjahren erstmals zusammenhängend nachgezeichnet. [...] Namen, die jeder kennt. Namen, die für das so genannte Wirtschaftswunder in Deutschland stehen. Namen, über die man trotzdem nicht allzu viel weiß. Nina Grunenberg, ehemalige Redakteurin der ZEIT, hat über diese Macher des Wirtschaftswunders ein Buch geschrieben. Es ist eine Collage verschiedener Biografien geworden, die sich immer wieder berühren - ein echtes Netzwerk eben. [...]
Nina Grunenbergs Fazit über die Männer, die das Wirtschaftswunder möglich gemacht haben, fällt deshalb höchst ambivalent aus:
'Nach dem Krieg brauchten wir unsere "Helden". Andere als sie waren nicht da. Unglücklich sind wir nicht mit ihnen geworden. Was von ihnen in der Erinnerung bleibt? Der Respekt vor einer enormen Aufbauleistung - und das Erschrecken über ihre völlige moralische Unempfindlichkeit.'
Und dieses Erschrecken klingt auch dann noch lange nach, wenn man dieses eindrückliche Buch längst zu Ende gelesen hat."
Quelle: Armin Himmelrath, dradio.de
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / / EINLEITUNG
Welches "Wunder", welche "Täter" ? 13
Speers "Kindergarten" und die
deutsche Kriegswirtschaft (1942 bis 1945) 23
Rüstungstagung in Linz o Hitlers "Platterhof"-Rede vom z6Juni
1944 o Speers "Jugendstil" o "Rüstungswunder" o Siegeszweifel
in der Industrie o Neckermann entwirft die Winteruniform
für die Wehrmacht o Wilhelm Zangen und Ludwig Erhards
Pläne für die Nachkriegszeit o Hermann JAbs und die Deutsche
Bank o Umstrukturierung des Flick-Imperiums o Hitlers "Nerobefehl
" o Zusammenbruch und Kapitulation
Wege aus dem Niemandsland -
die deutsche Wirtschaft (194 5 bis 194 8) 39
"Stunde Null" o Lage im Ruhrgebiet o Dekartellisierung und
Entflechtung von Kohle und Stahl o Auflösung der "Vereinigten
Stahlwerke" (VSt) o Internierung der Industriellen und Bankiers o
Hans-Günther Sohl, das "Wunderkind der Ruhr" o Zangen,
Abs und Günter Henle o Solidarisierungseffekte der Lagerhaft o
Das Schicksal von Siemensstadt o Nürnberger Prozesse o Urteile
gegen Friedrich Flick und Alfried Krupp o Gründung der
Bizone o Entnazifizierung der Industriellen o Demontage o Neuanfang
und Wiederaufbau o Am Anfang war die Kohle o Bergassessor
Heinrich Kost und die Ruhrbarone o Schwarzmarkt o
Ludwig Erhard und die Währungsreform vom 20Juni 1948
Gründergeist zwischen Ruinen -
die Pioniere der frühen Marktwirtschaft
(1948 bis 1950) 65
Mühsal des Neuanfangs o "Arbeiten, anpacken, aufbauen" o
Stahl: der Baustoff für den Wiederaufbau o Die eisenschaffende
Industrie o Heinrich Dinkelbach an der Spitze der Treuhandverwaltung
o Sozialisierung der Grundstoffindustrien? o Hermann
Reusch und die Gutehoffnungshütte o Sohls Kampf um den Fortbestand
der Thyssen-Hütte o "Wirtschaftswunderknabe" Willy H
Schlieker o Auflagen der Alliierten o Protest gegen die Demontage
o Zangens Comeback bei Mannesmann o Abs auf dem
Bentgerhof o Petersberger Abkommen o Die LGFarben und
die deutsche Chemie o Carl Wurster, Ulrich Haberland und Karl
Winnacker o Heinrich Nordhoff und das Volkswagenwerk o
Neuanfang bei Siemens o Ernst von Siemens' Entscheidung für
München o Die Pioniere Max Grundig und Werner Otto
"Herrliche Zeiten" - die Wundertäter im Lichte
des "Wirtschaftswunders" (1950 bis 1953) 117
"50 Jahre heiter betrachtet" o McCloys Kritik an der Bonner
Wirtschaftspolitik o Dissens zwischen Adenauer und Erhard o
Adenauers Hofbankiers Hermann JAbs und Robert Pferdmenges
o Abs und die Kreditanstalt für Wiederaufbau o Fritz Berg:
Matratzenfabrikant, BDI-Präsident und Kanzlervertrauter o
Koreakrise und Koreaboom o "Investitionshilfegesetz" zugunsten
der Grundstoffindustrien o Otto AFriedrich als Rohstoffberater
der Bundesregierung o Montanmitbestimmung und Betriebsverfassungsgesetz
- Sohl und die Gewerkschaften o "Die
Hütte wird wieder warm!" o Machtkampf zwischen Sohl und
Fritz-Aurel Goergen o Alfried Krupp und Berthold Beitz o Die
Jagd o Wirtschaftsaufschwung o Autoboom und wachsender
Straßenverkehr o "Schiene-Straße-Konflikt" o Friedrich Flicks
neues Imperium o Erhards Kampf gegen die Kartelltradition
Ein Phänomen verblaßt -
Gipfel und Grenzen des "Wirtschaftswunders"
(1953 bis 1957) 165
Pferdmenges' Warnung o Wohnungsbaugesetz o Deutschlands
Rückkehr auf den Weltmarkt o Adenauer, Abs und die Londoner
Schuldenkonferenz o "Wiedergutmachungsabkommen" mit
Israel o Neckermann als Ausstatter des "Wirtschaftswunders" o
Arbeitskräftemangel und "Gastarbeiter" o Deutschlandvertrag
und Wiederbewaffnung o Ausweitung des Bundeshaushalts o
Adenauers "Kuchenausschuß" o Bergs Attacke auf Erhard o
"Äquatorjahr" 1957 o Gründung der EWG o Rentenreformgesetz
o Wahltriumph Adenauers im September 1957 o Abs und
die Wiedererrichtung der Deutschen Bank o Strukturkrise im
Bergbau o Erhards Konfrontation mit den Zechenvorständen o
Neue Märkte, neue Industrien, neue Eliten o Helmut Eberspächer
o Hans LMerkle, der "Heros von Bosch" o Die "Deutschland
AG"
Vom Wunderland in die Alltagswelt -
der Eintritt in die Normalität (1957 bis 1963) 203
"Man gewöhnt sich an Wunder" (Adenauer) o Aufstieg und
Fall des "Autokönigs" Carl FWBorgward o Der Untergang
des Werftherrn Willy HSchlieker o Trend zur Aktiengesellschaft
o Kapitalprobleme bei Neckermann o Helmut Horten o
"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit" o Flicks dunkle
Vergangenheit o Kein Geld für die Zwangsarbeiter o "Flick gegen
Flick" o Ernüchterung in Politik und Wirtschaft o Bruch
zwischen Adenauer und Erhard o Streit um die Aufwertung der
D-Mark o Dämpfer für Fritz Berg o Abflauen des Wirtschaftswachstums,
Explosion der Sozialausgaben o Mißstimmung in
der Automobilbranche o Heinrich Nordhoff: die "goldenen
Fünziger" sind vorbei o Teilprivatisierung von VW o Erhards
"Volkskapitalismus"
Vom Alltag in die Rezession -
das Ende der Hochkonjunktur
(1963 bis 1966) 233
Von Adenauer zu Erhard o "Ende der Nachkriegszeit"? o Konjunkturkrise
und Generationswechsel in der Wirtschaft o Zangen,
Winkhaus, Overbeck o Die "Türwächter" der Schwerindustrie
o Krupp in der Krise o Hermann JAbs, der "Richelieu des
europäischen Bankgeschäfts" o Tod Alfried Krupps o Hans-
Günther Sohl setzt auf Tradition o Die Fritz-Thyssen-Stiftung o
Erhards Kampf gegen "Verteilerstaat" und "Gefälligkeitsdemokratie
" o Die "Mini-Rezession" 1966 o Absatzeinbruch bei
Volkswagen o Umsatzrückgang bei Siemens o Ernst von Siemens
und die Umstrukturierung des Hauses o Gründung der Siemens
AG o Bruch der Regierungskoalition o Rücktritt Ludwig
Erhards o Vom "Wundertäter" zum "Krisenmanager" o Ausblick
Epilog 263
ANHANG
Anmerkungen 275
Literatur 285
Die Wundertäter von A-Z 289
Dank 309
Personenregister 313
Bildnachweis 3 20
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Grunenberg, Nina
Verfasser*innenangabe: Nina Grunenberg
Jahr: 2006
Verlag: Berlin, Siedler
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.TE
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ISBN: 3-88680-765-7
Beschreibung: 1. Aufl., 316 S. : Ill.
Schlagwörter: Deutschland, Führungskraft, Geschichte 1942-1966, Netzwerk, Wirtschaftsentwicklung, BRD <1990->, Deutsche Länder, Deutsches Reich, Deutschland <Bundesrepublik, 1990->, Deutschland <Gebiet unter Alliierter Besatzung>, Führungskräfte, Führungsposition, Heiliges römisches Reich deutscher Nation, Manager, Netz <Netzwerk>, Römisch-Deutsches Reich, Sacrum Romanum Imperium, Wirtschaftsdynamik, Wirtschaftswandel, Ökonomische Entwicklung
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Fußnote: Literaturverz. S. 285 - 288
Mediengruppe: Buch