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Der Geist am Ende seiner Möglichkeiten

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wells, Herbert G.
Verfasser*innenangabe: H. G. Wells. [Dt. von Franz Fein]
Jahr: 1946
Verlag: Zürich, Amstutz
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die prophetischen Neigungen und Gaben des großen englischen Schriftstellers erwiesen sich bereits an Utopien, wie dem Zukunftskrieg, den Wells mit seiner bewunderns­werten und beängstigenden Intuition lange vor Ausbruch des zweiten unserer Weltkriege vorausgesagt hat -- und dieser spielte sich vielfach in den vom Dichter visionär erschauten Formen ab. Schon in jener Utopie, die auch als Film auf die Leinwand geworfen wurde, deutete Wells den Untergang unserer Spezies an, deren Geist am Ende seiner Möglichkeiten angelangt sei.In der vorliegenden Schrift führt er diesen seinen Gedanken näher aus, nicht systematisch und abstrakt-philosophisch, sondern eher aphoristisch und epigrammatisch. Mit der Darlegung seiner persönlichen Umstände beginnend, die Kurzsichtigkeit seiner Ärzte amüsant glossierend, die ihm nur noch ein Jahr zum Leben gaben, statt ihm eine vernünftige Lebensweise vorzuschreiben, die sein Fettherz entlasten könnte, richtet sich der berühmte Autor, der zeitlebens ein denkender Schriftsteller war, auf einer sehr hohen Warte jenseits seines eigenen Lebens ein, das er bereits wie von einem andern Stern aus überblickt; und von dieser Plattform, hoch über unser aller Alltag gelegen, vergleicht er das Leben des Menschen in unserer Zeit mit den Gegebenheiten der Erde und der immanenten Drohung des Universums, die er die "Macht" oder den "Antagonisten" nennt.Wells kommt zum Schluß, daß die Frist des Homo Sapiens abgelaufen ist, und was er seinesgleichen wünscht, ist nur noch: dem eigenen Untergang wie einer immerhin reizvollen, interessanten und lehrreichen Theatervorstellung beizuwohnen -- ehe seine Art abgelöst wird von einer andern, die ihm überlegen ist und die es besser und anders versteht, sich anzupassen. Denn "sich anpassen oder untergehen", sei die einzige Losung der Natur, vor Jahrmillionen wie heute und übermorgen!Die beunruhigenden Probleme von Raum und Zeit -- an denen wir, mit der Uhr in der Hand, geschäftig vorbeileben -- werden in dieser Schrift nur angetönt und, im Sinne der Einsteinschen Relativitätstheorie, die Geschwindigkeit als die vierte Dimension unseres Planeten begriffen. Von der Atombombe ist noch nicht die Rede, aber sie wird von Wells vorweggenommen mit dem Begriff des "Uranium-Blei"-Zeitalters der Erde und der "Radium-Uhr", die er eben ablaufen sieht.Wells' prophetische Erwartungen vom Ende unserer Menschen-Zeit sind indes keine düsteren, sondern eher heiter-gelassene Prophezeiungen -- heiter, da der Wunsch des Künstlers, einfach dabeizusein und dem eigenen Ende zuzusehen, einen positiv-spielerischen Akzent hat. Der Utopist schließt nicht völlig aus, daß auch unsere Nachfolger nach der geschichtslosen Epoche, die er -- gleich Oswald Spengler -- unmittelbar einbrechen sieht, wieder Menschen sind, nur eben von anderer Art als wir.Seit Spenglers Untergang des Abendlandes dürfte keine Schrift größere Bestürzung hervorgerufen haben als die vorliegende -- indes sind die Formulierungen Wells derart knapp, originell und bestechend, daß die Lektüre nicht zur Panik, sondern zu einer geistigen Selbstprüfung wird.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wells, Herbert G.
Verfasser*innenangabe: H. G. Wells. [Dt. von Franz Fein]
Jahr: 1946
Verlag: Zürich, Amstutz
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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Beschreibung: 50 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Fein, Franz
Originaltitel: Mind at the end of its tether <dt.>
Mediengruppe: Buch