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Tiefenpsychologie und neue Ethik

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Neumann, Erich
Verfasser*innenangabe: Erich Neumann
Jahr: 1992
Verlag: Frankfurt, Fischer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

C. G. Jung hat seinen Schüler Erich Neumann als würdigen Nachfolger anerkannt. Der Artikel beschreibt sein Werk „Tiefenpsychologie und neue Ethik“ und setzt es auch in Beziehung zur modernen politischen Realität. Wichtig ist vor allem das neue Ziel der menschlichen Bewusstseinsentwicklung: die Erlösung des Bösen durch dessen Akzeptanz und Wandlung. Das ohnehin kaum zu erreichende Ideal des vollkommen guten Menschen wird ersetzt durch das des vollständigen Menschen, der sich auch seiner dunklen und negativen Seiten bewusst ist und somit nicht mehr gezwungen ist, sie nach außen auf andere zu projizieren und dort zu bekämpfen.Vorwort: Diese Schrift, während des Zweiten Weltkrieges und unter seinem Druck entstanden, erscheint in einer Zeit, die verdunkelt ist vom auftauchenden Gespenst des Dritten Weltkrieges. Man muss sich fragen, ob für eine Epoche des Totentanzes, von dem der Nationalsozialismus in Deutschland nur ein Vorspiel war, die Frage nach der Ethik oder gar noch einer »neuen« Ethik überhaupt zulässig ist. Die Völker, die gestern noch Schulter an Schulter für die Freiheit der Menschen zu kämpfen behaupteten, wetteifern heute darin, Atombomben gegeneinander zu produzieren, und wer könnte daran zweifeln, dass das Unglaubliche von heute das Selbstverständliche von morgen ist. Was will in dieser Weltsituation die lächerliche Frage nach der Ethik und die noch lächerlichere Antwort, es gehe um das Individuum?Es mag scheinen, dass Frage und Antwort überholt sind, und dass es nur die Not weniger und aussterbender Einzelner ist, die hier zu beantworten versucht wird. Es spricht alles gegen diese Ansicht. Ein Geschichtsbewusstsein, das die Entwicklung der Menschheit übersieht, muss erkennen, dass der Entstehung des Individuums die höchste Anstrengung der Spezies Mensch von jeher galt. Die Gemeinschaft freier Individuen ist das nächste - noch ferne, aber am Horizont auftauchende - Ziel der Entwicklung, aber Gemeinschaft und Freiheit werden nicht durch Atombomben verkündet, Freiheit und Individualität werden nicht durch Staatskolosse gestiftet. Uns alle übersteigt die Schattenseite der Menschheit und verdunkelt uns den Himmel mit Todesstrahlen und Atombombern. Immer aber wird das Kleine vom Großen - fast - vernichtet, aber immer überlebt es, und immer siegt David über Goliath. Das Kleine trägt das Wunder in sich, denn es ist das schöpferische Individuum, in dem die Menschheit ihren Gang durch die Geschichte geht. So bleibt das Kleine das Größte, und eine Psychologie, welche die Individualität gerade heute als Zentralproblem der Gemeinschaft ansieht, steht anscheinend auf verlorenem Posten. Aber immer wieder hat es sich herausgestellt, dass die verlorenen Posten die Punkte sind, an denen das für die Menschheit Entscheidende geschieht. Israel, Tel-Aviv, Mai 1948, Erich Neumann

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Neumann, Erich
Verfasser*innenangabe: Erich Neumann
Jahr: 1992
Verlag: Frankfurt, Fischer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-596-42005-9
Beschreibung: 8. - 9. Tsd., 137 S.
Schlagwörter: Ethik, Tiefenpsychologie
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Mediengruppe: Buch