Aktion	Zweigstelle	Standorte	Status	Frist	Vorbestellungen
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GP.PRA Fünf / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Als intellektuelle Herausforderung ist diese Publikation zu betrachten: Drei Generationen, geboren um das Epizentrum des Grauens – die organisierte Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten. Drei Menschen: ein Arzt der Kriegsgeneration, der jene Zeit politisch sehr bewußt erfahren hat, ein bekannter österreichischer Politikwissenschafter der Nachfolgegeneration und eine junge Wissenschafterin aus dem Bereich der Politischen Bildung und Realpolitik. Und fünf Fragen zum vergangenen und gegenwärtigen Umgang mit Juden, deren sehr persönliche Beantwortung auch den Zugang dreier Generationen widerspiegelt: Was sind Juden in Ihren Augen? Hat sich ihre Einstellung zu Juden im Laufe ihres Lebens geändert? Wie erklären sie heute den jungen Menschen Hitler und die Judenvernichtung? Sind Sie dafür oder dagegen, dass heute wie 1900 Juden aus dem Osten nach Deutschland und Österreich einwandern? Wie denken sie über Israel?Unermüdlich kreisen die Erklärungsversuche der Befragten um das Phänomen des Antisemitismus: Wirtschaftliche, politische, religiöse, soziale und rassische Gründe legte sich dieser im Laufe der Jahrhunderte zu und war doch immer bloß ein "Stelldichein der Unzufriedenen" (Theodor Herzl), ein "Sozialismus der Beschränkten" (Karl Kraus), ein Ventil, das von Demagogen willkürlich geöffnet wurde und wird. Darüber hinaus geht es hier um Begriffe wie Identität, Angst, Fremdenfeindlichkeit, Demokratie und deren gegenwärtigen Wandel in unserer Gesellschaft, um die Verantwortung jedes Einzelnen als politischer Meinungsgestalter in einem sich wandelnden Mitteleuropa. Zudem benennen die Autoren die für die jeweilige Generation charakteristischen Idées fixes: den "mühsamen Rechtfertigungsversuch" neben dem Bekenntnis, den Terminus der "unschuldig Geborenen", die Distanz und das Unverständnis etc. Max Joseph Halhuber, Anton Pelinka und Daniela Ingruber gewähren uns Einblick in ihre persönliche "Wahrheitsfindung". Konsequenterweise haben sie an der Aufarbeitung der Traumata des Zwanzigsten Jahrhunderts gearbeitet und appellieren an uns: Reden wir darüber!