André Greens Buch über den Kastrationskomplex gliedert sich in drei Teile. Der erste beschreibt biologische und anthropologische Aspekte der realen Kastration. Der zweite Teil stellt die Entdeckung des Kastrationskomplexes bei Freud vor und entwickelt die zentrale, theoretische Bedeutung, die er in Freuds Lehre der psychosexuellen Entwicklung des Menschen erhält. Im dritten Teil werden, über Freud hinausgehend, in einer Auseinandersetzung vor allem mit Melanie Klein und Jacques Lacan gegenwärtige Perspektiven aufgezeigt.
André Green; nach dem Studium der Medizin (Fachrichtung Psychiatrie) an der Pariser Medizinischen Fakultät und Tätigkeit an verschiedenen Krankenhäuser wurde er 1965 nach Ausbildung zum Psychoanalytiker Mitglied der Pariser Psychoanalytischen Gesellschaft, deren Vorsitzender er 1986-89 war. 1975–77 war er stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung und 1979–80 Professor am University College London. André Green ist der Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher zu Theorie und Praxis der Psychoanalyse sowie psychoanalytischer Kultur- und Literaturkritik.
AUS DEM INHALT
Einleitung
ERSTER TEIL
Zur Stellung des Kastrationskomplexes
I Aspekte der realen Kastration: Biologie und Anthropologie
1. BIOLOGISCHE DETERMINATION DER SEXUÄLITAT
2. KURZE BEMERKUNG ÜBER DIE KASTRATION BEIM TIER
3. DIE REALE, NICHT-RITUELLE KASTRATION BEIM MENSCHEN
4. BEMERKUNGEN ÜBER DIE REALE BIOLOGISCHE KASTRATION
5. BEMERKUNGEN ZUR
SEXUELLEN PSYCHOPATHOLOGIE
6. DIE RITUELLE CHIRURGIE
7. "NATÜRLICHE" KASTRATION UND KULTURELLE KASTRATION
II Kastrationskomplex und Ödipuskomplex: Begriffsklärung
Ill Natur und Kultur: Inzestverbot und Ödipuskomplex 41
1. NATÜRLICHE UND SOZIALISIERTE SEXUÄLITAT 41
2. SYMBOLISCHE WUNDEN UND BISEXUÄLITAT 46
ZWEITER TEIL
Der Kastrationskomplex bei Freud 53
1. DAS IMAGINÄRE DER KASTRATION 55
2. ERSTE BEFÜRCHTUNGEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM KASTRATIONSKOMPLEX IN DER KINDHEIT 57
3. DER ERWACHSENE: DER NEUROTIKER, DER PSYCHOTIKER, DER KÜNSTLER UND DER "WLLDE" ANGESICHTS DER KASTRATION 60
4. DIE WENDE: DER WOLFSMANN UND DER NEGATIVE ÖDIPUSKOMPLEX 63
5. DIE "REALITÄT" DER KASTRATION UND DAS WEIBLICHE GESCHLECHT 70
6. DER VATER DER URHORDE: EIN GRUNDUNGSMYTHOSUND EINIGE ANDERE MYTHISCHE GEGEBENHEITEN 73
7. ENTFALTUNG DER THEORIE: ÖDIPUSKOMPLEX UND KASTRATIONSKOMPLEX (1923-1926) 77
8. ÖFFNUNG ZUM MASOCHISMUS UND DIE NEGATIVE THERAPEUTISCHE REAKTION 82
9. DIE KASTRATIONSANGST UND IHRE VORLÄUFER 84
10. DAS MÄDCHEN UND DIE FRAU 95
11. LETZTE WORTE: DER FELS DER THEORIE 98
DRITTER TEIL
Zeitgenössische Perspektiven 101
I Die Quellen psychoanalytischer Theoriebildung 103
II Die imaginäre Archäologie bei Melanie Klein 109
1. DIE SEXUELLE ENTWICKLUNG DES MÄDCHENS 110
2. DIE SEXUELLE ENTWICKLUNG DES JUNGEN 117
III Die frühe genitale Phase und die phallische Phase: die Beobachtung nach Roiphe und Galenson 127
1. DIE INFANTILE SEXUALITÄT ALS MOTOR DER ENTWICKLUNG 128
2. DIE GEBURT DER SEXUELLEN IDENTITÄT 130
3. DIE PHALLISCHE PHASE 137
4. DIE INFANTILE MASTURBATION 139
IV Die phallische Logik J. Lacans 143
V Die weibliche Sexualität und der Kastrationskomplex 153
VI Sinn und Bedeutung des Kastrationskomplexes 167
Bibliographie 177
Verfasser*innenangabe:
André Green. Aus dem Franz. von Erika Kittler
Jahr:
2007
Verlag:
Gießen, Psychosozial-Verl.
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-89806-810-9
2. ISBN:
3-89806-810-2
Beschreibung:
179 S.
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Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
Le complexe de castration <dt.>
Fußnote:
Literaturverz. S. 177 - 179
Mediengruppe:
Buch