Die Wiener Operette - ein Symptom des Wertvakuums?
Operette und bürgerliche Gesellschaft
Operette - Spiegelbild von Gesellschaft und Politik
Sozialer Ursprung eines Genres
Operette und staatliche Zensur
Kritik am "Vaterland" und Nationalismus
Die verschlüsselte Sprache der "Lustigen Witwe"
Verborgene Facetten des "Zigeunerbaron"
Ein realistisches Bild der "Zigeuner"?
Wiener Operette und Ironie
Ironie als psychisches Ventil
Sigmund Freud und der Witz
Jüdischer With
Travestie - eine österreichische Tradition
Identitätsstiftende Funktion des Witzes
Obszöner und zynischer Witz
Wiener Operette und Moderne
Populäres Vehikel der Moderne?
Moderne und sexuelle Freiheit
Operette und Jung Wien
Relevanz der Operette im Fin de Siècle
Franz Kafka und die Operette
Die Herterogenität der zentraleuropäischen Region
Zitatenreichtum in der Musik
Juden in der Monarchie und in Wien
Antisemitismus - Ausgrenzung des Fremden
Pluralitäten und Loyalitäten
Pluralität und nationale Identität
Pluralität - Kultur - Geschichte
Operettenwerkstatt in der Wiener Moderne
Spiegelbild des komplexen Systems
Vagabundierende Militärkapellmeister
Langeweile
Viele Autoren
Ausklang
Instrumentalisierung der Operette
Neue Operetten
Traurige Operetten?
Operette und kulturelle Identität
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Betrachtet man die Wiener Operette nicht nur von ihrer musikalischen oder literarischen Perspektive, sondern versucht man sie als eines der populärsten Unterhaltungsgenres der Jahrzehnte um 1900 zu begreifen, erschließen sich aus einer solchen Sichtweise ganz neue Aspekte. Die Operette erweist sich als ein Medium, das die kulturelle Vielfalt der zentraleuropäischen Region musikalisch zu erklingen und transnationale Verflechtungen sichtbar zu machen vermag. Ihre Analyse mündet daher unmittelbar in Reflexionen über die Pluralität der Region und ganz allgemein über die Relevanz von sozial-kulturellen Unterschieden und Differenzen. Die historische Kontextualisierung erweist die Wiener Operette nicht nur als ein Spiegelbild der konkreten sozialen, kulturellen und politischen Verfasstheit einer längst vergangenen Zeit, sondern darüber hinaus auch unserer eigenen, komplexen Gegenwart.