Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie skizziert in diesem Buch den schicksalhaften Weg Algeriens von der Kolonialzeit bis heute unter verschiedenen Blickwinkeln, insbesondere im Dreiecksverhältnis Algerien-Frankreich-Deutschland. Der Wechsel von persönlichen Begegnungen und Erlebnissen, von Reportagen mit politischer und sozialwissenschaftlicher Analyse lassen beim Lesen keine Müdigkeit aufkommen. Schlaglichter auf die frühe Kolonialisierung, den Alltag der Siedlergesellschaft und der blutige Freiheitskampf kommen ebenso vor wie der algerische Fußball, die algerische Arbeitsmigration, die Rolle der Frauen, die Bedeutung der Kunst. Ergänzt werden die Texte durch eine eindrucksvolle Bilderauswahl von der Kolonialzeit über die Befreiung bis zur Demokratiebewegung Hirak.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung:
Algerie, mon amour (malheureux) ............................ 7
I
Kolonial: Die Unterwerfung
Das Tocqueville-Paradox: Landnahme
und Arabophilie ....................................................... 45
Von Boufarik in die Welt: Orangina...................... 54
Papa, was hast du im Krieg gemacht?.....................58
James Baldwin in Paris -Arbeitsmigration
von 1880 bis heute .................................................... 71
II
Antikolonial: Die Befreiung
Der andere 8. Mai:
Kein arabischer Frühling 1945.................................81
Untiefen des antikolonialen Kampfes.
Das Manifest der 121................................................ 88
Kofferträger Revisited..............................................106
Kolonialismus als Menschheitsverbrechen? -
Der mysteriöse Maitre Verges................................149
Fußballverrückt........................................................158
Vom Rai' zum Rap: Musik als Widerstand -
Eine Playlist ............................................................ 171
III
Algerien: Eine visuelle Soziologie .....................182
IV
Postkolonial: Die Unabhängigkeit
Westsahara: Ein verdrängter Konflikt kommt
wieder hoch............................................................... 218
Moi Khaled Kelkal - ein
Wiederholungszwang? ...........................................224
Ungeliebte Flüchtlinge: Vom Erfurter
Pogrom zur Kölner Silvesternacht ....................... 234
Ewige Verliererinnen? Femmes de l’Algerie...... 244
V
Dekolonial: Die Zukunft
Hirak 2019 bis 2022. Bilanz eines Scheiterns..... 256
Nachhaltig grün: Nach dem Rentenstaat ............. 304
Repair: Zeige die Wunde.........................................313
Statt eines Nachworts:
Die Pest - eine Relektüre........................................334
Danksagung und Drucknachweise........................ 342
Register ....................................................................344