Formbewusstsein, Vielstimmigkeit und eine unbedingte Zeitgenossenschaft kennzeichnen die österreichische Literatur der letzten 50 Jahre – von Thomas Bernhard über Friederike Mayröcker bis zu Clemens J. Setz. Dieser Band stellt wichtige Autor*innen vor und zeichnet die Entstehungsgeschichten von Texten nach. Alltagsobjekte und Fundstücke können Ausgangspunkte für literarisches Schreiben sein. Manuskriptblätter, persönliche Schreibgegenstände, Notizbücher und Fotografien machen die zentralen Themen und Motive der österreichischen Literatur seit den 1970er-Jahren anschaulich: die Auseinandersetzung mit dem Eigenen und dem Fremden, mit Erinnerungskultur, Geschichtsvergessenheit und sozialen Umbrüchen ebenso wie das Experimentieren mit Formen, Medien und Genres. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis
Grußwort
Johanna Rachinger, Österreichische Nationalbibliothek 13
Grußwort
Frank Scholze und StephanieJacobs, Deutsche Nationalbibliothek 15
AUFTAKT
JETZT & ALLES. Zur Einführung
Bernhard Fetz und Kerstin Putz 20
Aura, Zeugs und Intellekt. Literatur ausstellen
StephanieJacobs 38
BLEISTIFTGEBIET
Peter Handke: Unterwegs im Bleistiftgebiet
Bernhard Fetz 47
»Während er notiert, sind seine Finger dicht bei ihm,
vergessen ist alles um sie herum«
Auszug aus Mime duse / Seelenruhig
Florjan Lipus 53
Ernst Herbeck: »Die Notwendigkeit der Menschen«
Magdalena Haid 57
SPRACHMUSIK
Gerhard Rühm: »ich bin von der musik zur literatur gekommen«
Arnhilt Inguglia-Höfie 63
GertJonke: Die Sprache als Instrument
Susanne Rettenwander 69
ZETTELUNIVERSUM
Friederike Mayröcker: Zerklüftete Zettelberge
Arnhilt Inguglia-Höfie 77
ATEMLOSES SPRECHEN
ErnstJandl: »die weit ist laut - laut ist schön!«
Bernhard Fetz 89
Thomas Bernhard: »Die Kunst insgesamt ist ja auch nichts anderes als eine Überlebenskunst...«
Bernhard Fetz 97
WORTMASCHINEN
Josef Winkler: Wortmaschine, Schreibmaschine, Sprachmaschine
Kerstin Putz 105
Elfriede Jelinek: Auf der Bühne und vor der Röhre
Magdalena Haid und Kerstin Putz 109
August Walla: »MIT MEINER ROTEN SCHREIBEMASCHINE«
Kerstin Putz 115
Oswald Wieners Notizbücher der 1980er/1990er Jahre
Thomas Eder 117
Gernot Wolfgruber: Das »Kleineleutedasein«
und der »Hang zum Höheren«
Kerstin Putz 123
Franz Innerhofer: Innenansichten eines beginnenden Arbeitstages
Kerstin Putz 125
»Ich kann beim Schreiben auf alles verzichten.
Nur nicht auf das Schreibwerkzeug«
Gespräch mit Michael Köhlmeier 129
Kathrin Röggla: Präsenzmaschinen
Kerstin Putz 131
SPURENSUCHE
Ein Gruß von der Himmelmutter
JosefHaslinger 135
Robert Menasse: Die Hauptstadt
Bernhard Fetz 139
Sich ein Bild machen
Monika Helfer 145
Achtung vor dem Beiläufigen.
Einige Gedanken zum Projekt »Die Bewohner von Chateau Talbot«
Arno Geiger 149
Marlene Streeruwitz: Nachwelt. Ein Reisebericht
Kerstin Putz 155
Fotografie und Erinnerung. Gerhard Roths multimediale Spurensuchen
Daniela Bartens 161
Christoph Ransmayr: Als ich noch unsterblich war
Bernhard Fetz 167
Geschichten von Verfolgung und Widerstand
Gespräch mit Erich Hackl 170
ERINNERN, VERGESSEN, VERSCHWINDEN
Ruth Klüger: »Mit einem Jahrzeitlicht für den Vater«
Susanne Rettenwander 175
Werner Kofler: Im Museum
Bernhard Fetz 181
Ilse Aichinger: Journal des Verschwindens
Kerstin Putz 185
Erich Fried: Gegen das Vergessen
Martin Wedl 187
Schreiben als Verknüpfungsarbeit
Gespräch mit Maja Haderlap 188
Robert Schindel: Vergessenshauptstadt
Kerstin Putz 191
Elfriede Gerstl: »april 1945«
Martin Wedl 193
WILDERN IN GENRES
Im Zufall
Ann Cotten 197
Strategien der Wirtsfindung
Brigitta Falkner 201
Ballon-Teufelchen (Glosen)
Oswald Egger 205
Vogelhut
Teresa Präauer 209
Unwirkliche Orte, imaginierte Welten
Gespräch mit Anna Kim 212
Clemens J. Setz: »Die Schultriangel der deutschen Literatur«
Magdalena Haid 215
ANHANG
Verzeichnis der ausgestellten Objekte und Medien 221
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 231
Impressum der Ausstellung 239