"Es gehört zu den größten Mängeln fast aller Theorien der Demokratie, mit erstaunlicher Hartnäckigkeit immer wieder zu vergessen, dass die meisten Mitglieder des von ihnen lauthals beschworenen Souveräns stets auch arbeitende Subjekte sind."Welche Rolle spielt die Organisation von Arbeitsverhältnissen für die Bestandssicherung eines demokratischen Gemeinwesens? Das ist die Frage, der Axel Honneth in seiner neuen großen Monographie nachgeht, deren Schlüsselbegriffe "gesellschaftliche Arbeit" und "soziale Arbeitsteilung" sind. Seine zentrale These lautet, dass die Teilnahme an der demokratischen Willensbildung an die Voraussetzung einer transparent und fair geregelten Arbeitsteilung gebunden ist. Honneth begründet zunächst, warum es gerechtfertigt ist, die Arbeitsverhältnisse auf ihre Demokratieverträglichkeit hin zu prüfen. Dann zeichnet er die Entwicklung der Arbeitsbedingungen seit dem Beginn des Kapitalismus im 19. Jahrhundert nach. Fluchtpunkt dieses mit eindrücklichen literarischen Zeugnissen illustrierten historischen Streifzugs, der unter anderem in die Welt der Landarbeiter, der - zumeist weiblichen - Dienstboten und der ersten Industriearbeiter führt, ist die Vermutung, dass die heutigen Arbeitsverhältnisse zunehmend die Chancen zur aktiven Teilnahme an der demokratischen Meinungs- und Willensbildung untergraben. Daher wird im letzten Teil des Buches umrissen, an welchen Scharnierstellen eine Politik der Arbeit heute anzusetzen hätte, um den sich abzeichnenden Missständen entgegenzuwirken und zu einer dringend benötigten Neubelebung demokratischer Partizipation beizutragen.
Inhalt
Vorbemerkung ................................................... 9
I. Normativer Auftakt: Die Arbeit in
demokratischen Gesellschaften.................. 13
1. Drei Quellen der Kritik ................................. 20
2. Eine verschüttete Tradition............................. 62
3. Demokratie und faire Arbeitsteilung............. 77
Exkurs I:
Zum Begriff der gesellschaftlichen
Arbeit.............................................................. III
II. Historisches Zwischenspiel: Die Wirklichkeit
der gesellschaftlichen Arbeit........................... 149
4. Ein Schlaglicht auf das 19. Jahrhundert ......... 156
5. Von 1900 bis an die Schwelle zur Gegenwart . 187
6. Die kapitalistische Arbeitswelt der Gegenwart 211
Exkurs II:
Zum Begriff der gesellschaftlichen
Arbeitsteilung................................................. 254
III. Politischer Ausblick: Der Kampf um die
gesellschaftliche Arbeit....................... 287
7. Politiken der Arbeit............................... 294
8. Alternativen jenseits des Arbeitsmarktes .... 323
9. Perspektiven innerhalb des Arbeitsmarktes . . 346
Namenregister ................................................... 391
Verfasser*innenangabe:
Axel Honneth
Jahr:
2023
Verlag:
Berlin, Suhrkamp
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Systematik:
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GS.AT, GW.VE
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ISBN:
978-3-518-58797-3
2. ISBN:
3-518-58797-8
Beschreibung:
Erste Auflage, Originalausgabe, 396 Seiten
Schlagwörter:
Arbeitsteilung, Arbeitsverhältnis, Arbeitswelt, Demokratie, Gesellschaft, Kapitalismus, Arbeitsleben, Berufsleben, Democracy (eng), Demokratischer Staat, Kapitalistische Gesellschaft , Kapitalistische Wirtschaft , Kapitalistisches Gesellschaftssystem , Kapitalistisches Wirtschaftssystem, Volksherrschaft
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Enthält Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch