Cover von Genie oder Monster wird in neuem Tab geöffnet

Genie oder Monster

von der Schwierigkeit, Künstler und Werk zu trennen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dederer, Claire
Verfasser*innenangabe: Claire Dederer ; aus dem amerikanischen Englisch von Violeta Topalova
Jahr: 2023
Verlag: München, Piper
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: KB.AP Dede / College 5c - Kunst Status: Entliehen Frist: 23.07.2024 Vorbestellungen: 0
Vorbestellen Zweigstelle: 12., Meidlinger Hauptstraße 73 Standorte: KB.AP Dede Status: Entliehen Frist: 06.08.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Verdient Genie eine Sonderbehandlung? Ist männliche Ungeheuerlichkeit dasselbe wie weibliche? Und soll Kunst nicht die dunklen Seiten der Psyche beleuchten? Claire Dederer untersucht unsere Beziehung zu Künstlern von Woody Allen bis Michael Jackson und fragt: Wie bringen wir unsere Empörung über ihre persönlichen Fehler mit unserer Liebe zu ihrem Werk in Einklang? Und muss ein Künstler nicht sogar ein Monster sein, um etwas Großes zu schaffen. Hochaktuell, moralisch klug und ehrlich bis ins Mark setzt sich Dederer damit auseinander, ob und wie wir Künstler von ihrer Kunst trennen können. (Verlagstext)
 
Spätestens als im Jahr 2017 nach Bekanntwerden des Skandals rund um den Filmproduzenten Harvey Weinstein der strukturelle Machtmissbrauch (zumeist) einflussreicher Männer getragen von der #metoo Bewegung an die Öffentlichkeit kam, wurde auch die Frage aufgeworfen, wie mit der Kunst der Täter*innen umzugehen sei. Ist es möglich den/die Künstler*in zu hassen und gleichzeitig das Werk zu lieben? Dem Dilemma, ob sich Werk und Künstler*in trennen lassen oder immer gemeinsam betrachtet werden müssen, nähert sich Claire Dederer in ihrem rund 300 Seiten umfassenden Essay, indem sie 13 auf den anglo-amerikanischen Raum fokussierte Fallbeispiele von Woody Allen über Ernest Hemingway bis hin zu Joanne K. Rowling beleuchtet. Sie zeigt, dass das Monströse innerhalb der Kunstgeschichte vielfältige Formen wie Rassismus, Frauenfeindlichkeit, (sexuelle) Gewalt oder Vernachlässigung der eigenen Kinder angenommen hat und männliche und weibliche Künstler immer unterschiedlich bewertet wurden. Recht schnell bemerkt die Autorin, dass es hier nicht um ein rational oder pragmatisch lösbares Problem geht, sondern vielmehr um ein individuelles, das auf der emotionalen Ebene verhandelt werden muss. Künstler*innen-Biografien sind dem Publikum über die modernen Medien zugänglich, wodurch zwischen ihnen eine Art Beziehung entsteht. Was einen ästhetisch anspricht vermittelt Zugehörigkeit und schafft Identifikation, sodass es zu einer persönlichen Enttäuschung kommt, wenn die bewunderte Person zum Täter wird. Da es sich um ein individuelles Gefühl handelt, muss jede(r) für sich selbst entscheiden, ob es noch möglich ist, sich an einem Werk zu erfreuen, das aufgrund der Verfehlungen der Künstler*in „befleckt“ wurde oder moralische Bedenken schwerer wiegen. Auch wenn Dederer eine allgemeingültige Antwort auf ihre Ausgangsfrage verweigert und die Liebe zum Schlüssel der Rezeption von Kunst erhebt, so bietet dieser kluge und persönliche Essay vielfältige Anregungen sich mit einem aktuellen Thema auseinanderzusetzen und den eigenen Umgang mit Kunst zu hinterfragen. (Rezension von Carina Brandstetter, Stadt Wien - Büchereien)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dederer, Claire
Verfasser*innenangabe: Claire Dederer ; aus dem amerikanischen Englisch von Violeta Topalova
Jahr: 2023
Verlag: München, Piper
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik KB.AP
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-492-07227-4
2. ISBN: 3-492-07227-5
Beschreibung: 319 Seiten
Schlagwörter: Amoral, Dilemma, Künstler, Werk, Bildender Künstler, Kunstschaffender, Künstlertum
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Topalova, Violeta
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch