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Erbarmen mit den Eltern!

 

Immer mehr Menschen denken, nicht sie selbst, sondern ihre Eltern seien die Schmiede ihres Glücks. Kritik an schlechten Eltern ist daher etabliert, denn sie gelten als belastbar und sollen Verantwortung tragen. Anklagende Kinder dürfen dagegen Kinder bleiben, Verständnis und Mitgefühl erwarten. In seinem Essay richtet sich Schmidbauer an alle, die sich für Familien interessieren, vor allem aber an Eltern, die unter den Vorwürfen erwachsener Kinder leiden.

 

»Glücklichen Familien gelingt es, die animalische Wärme zu bewahren, die Eltern untereinander und mit den Kindern verbindet. Unglückliche Familien hingegen beschäftigen sich mit Sündenböcken, denen die Schuld am Scheitern perfektionistischer Erwartungen zugeschrieben wird.«

 

Inhalt

 

Einleitung 7

1.Zur Entwicklung der Elternrolle 17

2.Die animalischen Verluste 25

Die Angst der Mutter vor dem Kind 31

Der Weg in die Autonomie 44

3.Von der Parentifizierung zur Elternschelte 57

Das falsche Bild von emotionaler Autonomie 61

Parentifizierung als Interaktion 64

Der Versuch einer Reparatur 65

Konstruierte Kausalitäten 67

4.Infantifizierte Eltern 73

5.Rekonstruktion einer Entfremdung 81

Der Verlust des Rituals 93

6.Inszenierte Kälte 99

Zeit heilt nicht alle Wunden 110

7.Der verwandelte Ödipus 117

Opfermythen zwischen Eltern und Kind 123

Grenzen der Versöhnung 125

8.Großelternkonflikte 135

Die übersprungene Stufe 139

Enkelentzug 140

Heiße, kalte und warme Antworten 146

Interkulturelle Spannungen 154

Spaltungen ertragen, Brücken bauen 157

Schluss: Das Geheimnis der Gnade 161

Anmerkungen 171

Literaturhinweise 175